Diabetes lässt sich ganz einfach durch einen Bluttest nachweisen. Unten finden Sie die gängigsten Tests, um Diabetes festzustellen:
HbA1C - Messung
Der HbA1C-Wert bezeichnet die Konzentration des mit Glukose beladenen Hämoglobins im Blut und lässt Rückschlüsse auf die Blutzuckerwerte der vergangenen drei Monate zu. Bei einem Gesunden liegt der Normbereich für das sogenannte glykosyliertes Hämoglobin HbA1c zwischen 4,0 % und 5,6 % (20 - 38 mmol/mol Hb). Bei Werten ab 6,5 % (48 mmol/mol Hb) liegt ein Diabetes Mellitus vor. Bei Werten unter 5,7% (39 mmol/mol) kann ein Diabetes sicher ausgeschlossen werden.
Bei Patienten mit einem HbA1c-Wert zwischen 5,7–6,4% sollte durch herkömmliche Blutzuckertests überprüft werden, ob möglicherweise bereits eine beginnende Diabeteserkrankung vorliegt.
Wenn Sie bereits Diabetes haben, ermöglichen Ihnen die Ergebnisse des HbA1c-Tests eine gute Verlaufskontrolle im Umgang mit Ihrem Diabetes. Liegt Ihr HbA1c unter 6,5% oder innerhalb des mit dem Arzt abgesprochenen Zielbereichs, haben Sie einen Hinweis darauf, dass Ihr Blutzucker erfolgreich reduziert ist und Ihr Behandlungsplan anschlägt. Der HbA1c-Test sollte alle 3 bis 6 Monate wiederholt werden, abhängig von Ihrer Therapie und davon, wie gut Ihr Diabetes eingestellt ist.
Blutzuckertest
Der Test misst den Blutzucker unabhängig davon, wann Sie das letzte Mal Nahrung zu sich genommen haben. Ein Blutzuckerspiegel über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) weist auf Diabetes hin. In diesem Fall wird ein Nüchternblutzuckertest oder ein oraler Glukosetoleranztest gemacht, um die Diagnose Diabetes zu bestätigen.
Nüchternblutzuckertest (Nüchternplasma Glukose Test)
Der Test ist ein Standardbluttest für Diabetes. Vor der Blutentnahme darf der Patient mindestens 8 Stunden nichts mehr gegessen haben, d. h. der Blutzucker ist auf dem niedrigsten Niveau. Sollte Ihr Blutzuckerwert 126 mg/dl (7 mmol/l) übersteigen, liegt ein Diabetes vor.
Oraler Glukosetoleranztest
Dieser Test misst den Blutzuckerspiegel in festgelegten Intervallen, nachdem der Patient eine spezielle Zuckerlösung getrunken hat. Der Patient darf vorher mindestens 8 Stunden keine Nahrung mehr zu sich genommen haben. Wenn der Test 2 Stunden nach dem Trinken einer Lösung, die 75 g Glukose enthält, einen Wert von 200 mg/dl (11,1 mmol/l) übersteigt, handelt es sich um Diabetes. Dieser Test kann auch gemacht werden, wenn vorherige Tests zu keiner eindeutigen Diagnose geführt haben. Eine Variante dieses Tests wird auch eingesetzt, um Schwangerschaftsdiabetes festzustellen. Allerdings gelten hier andere Grenzwerte.
Anzeichen und Symptome
Welche Anzeichen bei Diabetes mellitus auftreten, hängt von dem Grad des Insulinmangels und den damit verbundenen Stoffwechselstörungen zusammen.
Häufig leiden Menschen unter keinen besonderen Symptomen und sind überrascht, wenn bei ihnen Diabetes während einer Routineuntersuchung diagnostiziert wird. Dennoch gibt es eine Reihe typischer Symptome, die einen Hinweis auf das Vorliegen eines Diabetes geben können.
Bei Typ-1-Diabetes sind das unter anderem Müdigkeit oder Schwäche, übermäßiger Hunger oder Durst, häufger Harndrang oder ein Gewichtsverlust, der ohne Einhaltung einer Diät auftritt.
Bei Typ-2-Diabetes gehören ebenfalls Müdigkeit, übermäßiger Hunger oder Durst und häufiger Harndrang zu den Symptomen. Außerdem können folgende Symptome auftreten:
Anfänglich können besonders beim Diabetes Typ 2 die Beschwerden völlig fehlen, sodass die Diagnose oft zufällig erfolgt. Insgesamt entwickelt sich der Typ-2-Diabetes eher schleichend und nicht selten werden die Symptome übersehen. Bei Diagnose können jedoch schon Folgeschäden an Herz, Nerven, Niere oder Augen vorhanden sein.
Im Gegensatz dazu beginnt der Typ-1-Diabetes meist plötzlich und heftig mit deutlichem Gewichtsverlust, häufigem Wasserlassen und starkem Durst. Ohne Behandlung kann sich relativ rasch eine Stoffwechselentgleisung bis hin zum diabetischen Koma entwickeln.
Quellen: Deutsche Diabetes Gesellschaft - www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de; Lilly Deutschland GmbH - www.lilly-diabetes.de