Wer sich körperlich fit hält und sich zugleich gesund ernährt, senkt das Risiko, im Alter an Alzheimer zu erkranken, um bis zu 60 Prozent. Das haben Wissenschaftler der Columbia-Universität in New York herausgefunden. Welche direkten Bezüge es zwischen Bewegung und dem Alzheimer-Risiko gibt, lässt sich derzeit zwar nicht befriedigend beantworten. Doch die Vorteile körperlicher Betätigung sind bekannt. Sport und Bewegung im Alltag:
Außerdem regt regelmäßige Bewegung den Stoffwechsel im Gehirn an. Die Nervenzellen können sich dadurch dichter vernetzen und sind aktiver. Das heißt, sie tauschen Informationen untereinander schneller und besser aus.
NADiA - Neue Aktionsräume für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
Das Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln hat unter Leitung von Prof. Dr. Heinz Mechling das Projekt "NADIA - Neue Aktionsräume für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen" - entwickelt
und erprobt. Personen aus den Bereichen Sport, Gesundheit, Pflege sowie Übungsleiterinnen und Übungsleiter aus dem familiären oder ehrenamtlichen Bereich können dort zur Anwendung dieses und anderer
Bewegungsprogramme ausgebildet werden.
Das Projekt zielt darauf, dass Erkrankte und Angehörige gemeinsam sportliche Aktivitäten durchführen, Spaß haben und sich mit anderen untereinander austauschen. Zudem werden bei den Erkrankten unter
anderem elementare Fähigkeiten erhalten, der muskulären Abbau verzögert und die geistige Fähigkeit stabilisiert. Angehörige erfahren zum Beispiel eine Stärkung der eigenen körperlichen und
psychischen Ressourcen, eine Relativierung des eigenen Älterwerdens und eine Vorbereitung auf die spätere Pflege.
Jetzt anfangen
Für Sport ist es nie zu spät. Es geht aber nicht darum, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen. Dreimal pro Woche eine halbe Stunde Laufen oder Schwimmen können bereits Wunder wirken. Wenn Ihnen diese Ausdauersportarten nicht liegen oder wenn Sie dabei Schmerzen haben, erkundigen Sie sich in einem Fitnessstudio nach Angeboten, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Viele Gemeinden, Volkshochschulen und Vereine bieten auch Seniorensport an, von Turnen über Wassergymnastik bis Pilates. Zur Fitness kommt der Spaß am Training in der Gruppe hinzu. Besonders für Seniorinnen und Senioren bietet Sport die Chance, soziale Kontakte zu pflegen. Wer zu Hause Platz hat, kann sich aber auch ein Fahrrad als Heimtrainer aufstellen. So lässt sich sogar abends vor dem Fernseher noch etwas für die körperliche Fitness tun.
Hinweis: Sport für Senioren
Auch wer gesundheitlich mit Problemen wie Bluthochdruck oder Gelenkbeschwerden zu kämpfen hat: Eine geeignete Sportart lässt sich für jeden finden. Gemeinsam mit dem Arzt kann man entscheiden, ob zum Beispiel Nordic Walking, Schwimmen oder eher eine spezielle Gymnastik infrage kommt.
Fit im Alltag
Dreimal pro Woche Sport ist aber keine Lizenz dafür, auf Bewegung im Alltag zu verzichten. Auch im täglichen Leben gilt: Nutzen Sie jede Gelegenheit, Ihren Körper zu fordern. Nehmen Sie die Treppe statt des Fahrstuhls. Lassen Sie das Auto so oft wie möglich stehen und erledigen Sie Besorgungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Gehen Sie täglich eine Stunde spazieren. Vielleicht wollten Sie schon immer einen Hund haben. Dieser Begleiter wird Sie in Bewegung halten. Auch Hobbys wie Gartenarbeit sollten Sie regelmäßig nachgehen oder wieder intensiver betreiben.
In Bewegung bleiben
Egal, welche Art der Bewegung Sie bevorzugen: Bleiben Sie dran! Denn wer mit körperlichem Training Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz wirksam vorbeugen will, für den sollte Sport keine Ausnahme sein. Wer sich viel bewegt, der bleibt nicht nur länger geistig fit, sondern auch länger selbstständig. Kontinuierliches Trainieren fördert Kraft, Geschicklichkeit und Koordination, es verringert in höherem Alter die Sturzgefahr. So vergrößern Sie Ihre Chance, auch mit 90 Jahren noch eigenständig einkaufen und Freunde besuchen zu können.
Das Wichtigste in Kürze
Quellen: www.wegweiser-demenz.de