Viele ältere Menschen kennen ihre Hausärztinnen und Hausärzte seit Jahrzehnten. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn sie beobachten, dass ihre geistige Leistungskraft nachlässt. Hausärzte können gut einschätzen, wie sich die körperliche und geistige Verfassung ihrer Patienten über die Jahre verändert. Außerdem haben viele Menschen weniger Hemmungen, dem Arzt ihres Vertrauens ihre Sorgen mitzuteilen.
Erste Anlaufstelle: die Hausarztpraxis
Vor jeder Diagnose und einem Demenz-Test steht das Gespräch. Wenn bestimmte Anzeichen auf eine Demenz hindeuten, sollte es besonders ausführlich ausfallen. Der Arzt oder die Ärztin notiert die Beschwerden und hakt nach. Eine Frage an die Patientin oder den Patienten könnte lauten: "Haben Sie in letzter Zeit Probleme mit Tätigkeiten, die aus mehreren Schritten bestehen, zum Beispiel Einkaufen und Kochen?" Außerdem achten Ärzte darauf, wie gut sich ihr Gegenüber auf das Gespräch konzentrieren kann. Idealerweise spricht der Arzt oder die Ärztin zusätzlich mit den Angehörigen. Sie können etwa berichten, ob ihr Familienmitglied unruhiger und aggressiver ist als früher, ob er oder sie nachts sehr aktiv ist oder Sinnestäuschungen hat. Wenn nötig, wird dann anschließend ein Demenz-Test durchgeführt.
Neurologischer Demenz-Test
Einen verlässlichen Labortest auf Alzheimer gibt es nicht. Um einen Verdacht auf Demenz zu bestätigen oder auszuräumen, sind also andere Untersuchungen notwendig. Dafür kann der Hausarzt den Patienten oder die Patientin an eine neurologische Praxis oder eine Gedächtnisambulanz überweisen. Schon bei leichten Symptomen können Neurologen oder Psychiater herausfinden, ob der Patient tatsächlich demenzkrank ist oder andere Ursachen infrage kommen.
Dazu steht den Spezialisten eine Reihe von Demenz-Tests zur Verfügung. Mit diesen prüfen sie, wie konzentriert ihre Patientinnen und Patienten bestimmte Aufgaben erfüllen können. Der Uhrentest ist als ein möglicher Demenz-Test besonders bekannt: Der Patient erhält ein Blatt Papier, auf dem ein Kreis eingezeichnet ist. Darin soll er die Ziffern einer Uhr ergänzen und zwei Zeiger zeichnen, die eine bestimmte Uhrzeit anzeigen.
Faustregel
Menschen mit Demenz können länger selbstständig leben, wenn ihre Krankheit rechtzeitig behandelt wird. Der Schlüssel dazu ist Früherkennung. Faustregel: Auch ein bisschen verwirrt ist ein bisschen zu viel. Spätestens wenn verdächtige Anzeichen sechs Monate anhalten, sollten Betroffene einen Demenz-Test machen lassen.
Körperliche Untersuchungen
Die neuropsychologischen Tests bilden aber nur eine Säule der Diagnostik. Ebenso wichtig ist die körperliche Verfassung des Patienten. Weist der Patient bereits deutliche Symptome einer Demenz auf, veranlasst der Arzt wahrscheinlich eine CT oder MRT. Damit lässt sich untersuchen, ob das Gehirn geschrumpft ist. Wenn ja, erhärtet das den Demenzverdacht. Jetzt müssen die auslösenden Faktoren gesucht werden. Dazu ist auf jeden Fall ein EKG nötig, um Herzrhythmus und Herzfrequenz festzustellen. Inzwischen können auch schon Bluttests zur Früherkennung der Alzheimer-Demenz angewendet werden. Diese sind sehr umfangreich und kostenintensiv und werden derzeit noch nicht flächendeckend eingesetzt. Fragen Sie Ihren Arzt bzw. ihre Ärztin.
Neben diesen apparativen Verfahren wendet der Facharzt oder die Fachärztin aber auch Methoden an, die zur Routine in jedem Behandlungszimmer gehören. So misst er etwa den Blutdruck und prüft, ob die Muskelreflexe stimmen und wie die Pupillen auf Licht reagieren. Außerdem sind Medikamente, die der Patient einnimmt, von Bedeutung. Denn bestimmte Substanzen können beispielsweise für Sinnestäuschungen verantwortlich sein.
Quellen: www.wegweiser-demenz.de