Für den Beginn von Alzheimer gibt es keinen Stichtag. Zwar wachsen tote Nervenzellen im Hirn in der Regel nicht nach. Doch das leistungsfähige Organ gleicht den Verlust lange aus. Die Forschung geht davon aus, dass bis zu den ersten Symptomen bis zu drei Jahrzehnte vergehen können. Danach setzt das frühe Stadium der Demenz ein, in dem das Gedächtnis leicht gestört ist und komplexe Aufgaben allmählich schwerer fallen.
Im frühen Stadium von Alzheimer können sich Betroffene häufig neue Informationen nicht mehr gut merken. Beispielsweise lesen sie die Zeitung und wissen am Ende eines Artikels nicht mehr, worum es am Anfang ging. Häufiger als früher verlegen sie Gegenstände. Außerdem fällt es ihnen schwerer, sich auf Gespräche zu konzentrieren. Sie können ihrem Gegenüber nur mit Mühe folgen und bestimmte Wörter wollen ihnen einfach nicht in den Sinn kommen. Auch erste Probleme mit der Orientierung treten auf: In fremden Umgebungen finden sich die Betroffenen schwer zurecht. Das macht sich zum Beispiel in Restaurants bemerkbar, wenn der Weg zurück von der Toilette zum Tisch wie ein Labyrinth erscheint.
Tipp für Alzheimer-Kranke
Menschen wappnen sich in gewissem Maße gegen Alzheimer, wenn sie ihr Gedächtnis trainieren. Wählen Sie dazu am besten ein Sachgebiet, das Ihnen neu ist: Auf diese Weise fördern Sie Hirnregionen, auf die Sie im Berufsleben weniger angewiesen waren. Warum nicht zum Beispiel doch noch Englisch lernen?
Angst, Frust und Scham
Diese Phase der Krankheit dauert zwischen fünf und zehn Jahre, mitunter länger. Sie ist für die Betroffenen oft mit Frust und Angst verbunden. Sie bemerken eher als andere, dass etwas nicht stimmt. Da die eigene Lebensgeschichte ihnen noch voll präsent ist, vergleichen sie ihre jetzige Leistungsfähigkeit mit früher. Das erzeugt oft Kummer, mitunter Scham – und das Bedürfnis, die Probleme zu verbergen. Die Betroffenen errichten einen Schutzwall aus Ausreden, reagieren trotzig auf Spott oder besorgte Nachfragen und geben anderen die Schuld, wenn sie etwas verlegt oder versäumt haben. Sie geben einst geliebte Hobbys auf, ziehen sich zurück und geben vor, keine Lust auf Gesellschaft zu haben.
Frühes Stadium: Keine Zeit zu verlieren
Menschen, die solche Anzeichen an sich beobachten, sollten ihren Arzt um eine Klärung bitten. Sollte er Alzheimer oder eine andere Demenz feststellen, kann eine rechtzeitige Therapie den weiteren Verlauf deutlich verzögern. Je früher therapeutische Maßnahmen greifen, desto länger bleiben Alzheimer-Kranke Herr oder Frau ihrer selbst.
Quellen: www.wegweiser-demenz.de